Gesund (salutogen) führen

Team 2

Salutogenese ist die Wissenschaft von der Entstehung und Erhaltung der Gesundheit. Salus (lateinisch) bedeutet Gesundheit, der Wortteil –genese bedeutet Entstehung. Somit ist die Salutogenese das Gegenstück der Pathogenese. Diese Lehre beschreibt die Entstehung von Krankheit. In den 70er Jahren ging der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky der Frage nach, welche Faktoren die Salutogenese beeinflussen. Er entwickelte ein theoretisches Modell über die Eigenschaften, die man braucht, um gesund zu werden und es auch zu bleiben. Wenn Sie noch mehr lesen wollen, finden Sie hier https://sandra-hirth.de/was-ist-salutogenese/ mehr Informationen.

Salutogen führen bedeutet, die psychische Widerstandskraft (Resilienz) der Mitarbeitenden zu stärken. Doch was ist Resilienz genau? Wenn Sie mögen, lesen Sie https://sandra-hirth.de/resilienz/ hier nach. Was hat das mit Führung zu tun? Führungskräfte stehen vor vielen Herausforderungen, eine davon ist salutogen zu führen und die psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu stärken und zu schützen.

Der erste Schutzfaktor ist das Gefühl, die Dinge, die einem widerfahren, zu verstehen und einordnen zu können. Ein Vorgesetzter, der klärt, ob seine Mitarbeiter verstanden haben, warum eine Entscheidung getroffen wurde oder warum ein bestimmter Veränderungsprozess stattfindet, schafft die Basis für den 1. Faktor: Gefühl von Verstehbarkeit.
 
Der 2. Faktor ist das Gefühl der Machbarkeit. Vorgesetzte, die erfragen, inwieweit Mitarbeiter das Gefühl haben, die gestellte oder veränderte Aufgabe auch bewältigen zu können und sie hierbei aktiv zu unterstützen, fördern den Faktor.
 
Und der 3. Faktor ist das Gefühl der Sinnhaftigkeit. Die Führungskraft, die den MitarbeiterInnen die Sinnhaftigkeit einer Maßnahme, eines Ablaufs oder einer Veränderung glaubhaft vermittelt, hat die Resilienz seiner Mitarbeiter gestärkt.
 
Salutogen führen heißt, alle drei Faktoren als Leitlinien für gesundes Führungsverhalten nutzen. Entscheidungen in Unternehmen werden aus ökonomischen oder auch politischen Gründen getroffen. Das Warum ist für Mitarbeiter nicht immer offensichtlich. Wenn sie akzeptieren, dass es um entsprechende Fakten geht – auch mal um politische – dann reiben sie sich nicht auf, sondern verstehen. Wenn sie befähigt werden und dann überzeugt sind, die (neue) Aufgabe bewältigen zu können, fühlen sie sich unterstützt und gestärkt. Können sie ein Ziel und ein Ergebnis hinter einer Maßnahme oder Entscheidung erkennen, sind die Voraussetzungen für eine gestärkte Resilienz gegeben.
 
Wer seine Mitarbeiter bei obigen drei Faktoren nicht mitnimmt, riskiert innere Kündigung, fehlende Leistungsbereitschaft, hohe Krankenstände und ein wenig förderliches Arbeitsklima. Psycho-soziale Konflikte zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten sind dann oft die Folge. Kurz, salutogen führen ist für Führungskräfte von zentraler Bedeutung. Und überdenken Sie mal, wie teuer On- und Offboardingprozesse sind?! Wie schwierig der Umgang mit frustrierten und unmotivierten MitarbeiterInnen ist!
 

Über Resilienz verfügen einige Menschen mehr, andere weniger – trainieren kann sie jeder. Bei einer Untersuchung fanden Wissenschaftler heraus, dass eine optimistische Sicht auf die Dinge uns gesund hält. Wer Probleme als Herausforderung und Krisen als Chance sehen kann und aktiv eine Problemlösung anstrebt, anstelle sich als Opfer der Umstände zu fühlen, bleibt länger gesund. Führungskräfte, die salutogen führen, konzentrieren sich hauptsächlich auf die Ressourcen, auf das, was gut klappt, das, was die Mitarbeiter gut können, was ihnen gut gelingt. Die Fehler werden gesehen, stehen aber nicht im Fokus. Salutogen führen ist also eine positive, lösungsorientierte innere Haltung der Führungskraft, die gesunde Führung ermöglicht.

Drei Bausteine für die Umsetzung

Doch salutogen führen beinhaltet noch mehr – was sich an drei Bausteinen festmacht. Im ersten Baustein geht es um partnerschaftliches Führen. Er beinhaltet vier wesentliche Punkte:

  1. vertrauens- und respektvolle Atmosphäre,
  2. Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen,
  3. Beteiligung der Mitarbeiter am wirtschaftlichen Erfolg (monetär oder durch das Feiern erreichter Ziele),
  4. Förderung der beruflichen Entwicklung von Mitarbeitern.

Welche Synergieeffekte können erreicht werden:

  • höchste Motivation und Identifikation der Mitarbeiter,
  • hohe Arbeitsbelastung wird nicht als Gesundheitsbeeinträchtigung erlebt,
  • geringere Krankenstände und
  • maximale Produktivität.

Der zweite Baustein beinhaltet regelmäßig positives Feedback – denn Mitarbeiter empfinden bei vergleichbarer Arbeitsbelastung weniger Stress, wenn sie regelmäßig gelobt werden. Zudem reduziert positives Feedback bei Mitarbeitern das Burnout-Risiko.

Als dritter Baustein gesunder Führung wirkt die soziale Unterstützung. Wer sich gut unterstützt fühlt von seinen Chefs und Kollegen, hat eine höhere Stressresistenz. Muss beispielsweise ein Mitarbeiter plötzlich einen Angehörigen pflegen, erweist sich als gute Führungskraft, wer veränderte Arbeitszeiten, Auszeiten oder anderes Entgegenkommen anbietet. So werden arbeitsplatzbezogene Ängste und Krankmeldungen reduziert, zudem schafft ein solches Verhalten hohes Vertrauen in die Führungskraft und steigert die Leistungsbereitschaft des Mitarbeiters.

Studien haben darüber hinaus nachgewiesen, dass Mitarbeiter, die sich von ihren Chefs und Kollegen gut unterstützt fühlten, insgesamt höhere Werte bei der Lebenszufriedenheit hatten und eine Stärkung ihres Selbstwertgefühls erfuhren.

Salutogene Führung (gesund Führung) ist letztlich nicht nur ein Bündel an Tools oder Maßnahmen. Es ist vielmehr auch eine innere Haltung, eine Frage der Persönlichkeitsbildung und der Wertschätzung, die jeder für sich und andere empfindet.

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